Straßen wie endlose Bänder aus Asphalt, der kleine „Supermarkt“ in den wenigen Dörfern heißt ICA oder Coop, Tage mit selbstgepflückten Pilzen und Blaubeeren, das Licht steht tief im wasserklaren nordischen Himmel . . .
Tage der Ruhe im Herzen Schwedens . . . weiterlesen
Autor: Knut Kampermann
Asana der Woche 10
Suche einen mehrfach verspiegelten Raum auf oder stelle diesen her.
Erneut ist bei der Übung der Woche, der Kopf zuunterst, auch wenn die Arme heute eine wichtige Rolle spielen.
Wir befinden uns im Raum der Spiegelungen. Durch euer stetes Üben in den vergangenen Wochen, habt ihr eure körperliche und innerliche Mitte ausreichend gestärkt um nun, von dieser Basis ausgehend, den Blick ins Außen zu wenden, ohne euch dabei zu verlieren.
Legt die Hände vor euch schulterbreit auf den Boden, geht in einer langsamen gefürten Bewegung in den Handstand, streckt euren Körper durch und stärkt die Mitte.
Laßt euren Blick bewußt wandern, nehmt wahr, wie jeder Blick ein anderes Bild erzeugt, obgleich ihr euch als sehendes Zentrum nicht bewegt. Die Brechungen des Lichts, die Zerrungen der Bilder, die Veränderungen der Perspektive führt euch nun in euer Bewußtsein, das Wahrheiten, die wir im Außen sehen und als wahr begreifen eben doch nur Bilder sind und möglicherweise nicht mehr sind, als eine optische Illusion. Bemerkt durch eure gestärkte innere Mitte, dass euch diese Illusionen nichts anhaben können, da ihr euch im Sein befindet und folgt nun dem Gedanken, das die Bilder im Außen euch zu nichts zwingen.
Findet Ruhe in diesem Gedanken.
Wiederholt die Übung täglich einmal bis ihr empfinden könnt, das die Bilder des Daseins nicht das Dasein selbst sind, sondern nur vielfach gespiegelte Bilder.
Namaste Caty
Schweden, aus dem Land der roten Häuser und blonden Schönen…
Wenn innerhalb von 10 Minuten mindestens 5 blonde, gut durchtrainierte Menschen mit broncefarbener Haut an Dir vorbei mehr rennen als joggen, Du mittlerweile alles mit Karte zahlst, die Hälfte der Autos Volvo heißen und die gefühlte andere Hälfte aus Wohnmobilen besteht, Du gerade an einem See die herrliche Stille und die satten Farben der tiefstehenden Abendsonne genießt, befindest Du Dich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Schweden . . .
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Asana der Woche 9
Zu Beginn der Übung sei mir der Hinweis erlaubt, folgende Tatsache im richtigen Licht erscheinen zu lassen. Der aufmerksame Übende wird vermutlich bemerkt haben, dass für manche Übung die Woche bis zum Erscheinen der nächsten Übung mehr als sieben Tage umfasst. Damit räume ich dem Übenden ein, für die komplexeren Asanas auch mehr Zeit aufzuwenden, weil es, wie ich immer wieder betone, nicht darum gehen soll, eine Asana in Hochgeschwindigkeit zur Perfektion zu bringen, sondern sich dem Prozess des Übens um des Übens willen hinzugeben – und da erscheint es angemessen, einige Übungswochen mit mehr Tagen zu bemessen.
Suche nun einen Platz saftigen Grüns vor der Weite des Meeres, im Zenit steht die Sonne.
Haben wir letzte Woche die Sonnenwärme aus den schlammigen Tiefen der Erde emporsteigen lassen, so nehmen wir heute die Sonnenenergie erneut auf, aber nun direkt und in ihrer Umkehrung, sodass wir erspüren können, wie die Wärme zuoberst und zu Unterst, die Wärme, die wir über die Füße aufnehmen ebenso wie die Wärme, die wir über die Füße und den ganzen Körper aufnehmen, verschiedene Phänomene sind und doch der einen Wärme entspringen.
Beuge Dich vornüber, richte Deine Arme vor Dir aus, lege den Kopf auf die warme Erde und strecke in einer langsamen, geführten Bewegung den Körper in die Höhe und Strecke in bis in die Zehen der Sonne entgegen.
Halte die Stellung so lange, bis Du in der Ruhe Deiner geschmeidig konzentrierten Seele, in der Klarheit Deines Geistes verspürst, das die verschiedenen Phänomene der Wärme ein und demselben Urgrund entstammen. Verbleibe in die Grundgefühl einige Minuten und löse die Stellung auf.
Wiederhole diese Übung Täglich Dreimal (Morgens, Mittags, Abends) und nehme wahr, wie sich zwar die Phänomene der Wärme nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung verändern, aber doch auf den einen Ursprung verweisen.
Namaste Caty
Transitreise in den Wohlstand . . .
Mit jedem Land das wir in Richtung Norden bereisen, scheint der Reichtum zuzunehmen, die Eselkarren verschwinden aus dem Straßenbild und machen hochglanzpolierten Fahrzeugen Platz, anstelle kleiner Mixta Markets Shopping Malls von der Größe eines Dorfes, mit überfüllten Parkplätzen . . .
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Asana der Woche 8
Sucht euch diese Woche für die Asana einen Platz mit aktiven Schlammvulkanen.
Wie immer ist der Ort nicht zufällig gewählt und muss als zentrales Element der Übung angesehen werden.
Nach dem wir uns letzte Woche im Spannungsfeld zwischen Zenit und Nadir dem Element Wasser zugewendet haben, nehmen wir das wässrige und führen es dem erdig hitzigen zu um daraus eine entsprechende innere Verfasstheit zu erüben.
Verwurzele Dein linkes Bein am Rande des heißen, brodelnden Schlamms. Hebe Dein rechtes Bein angewinkelt und halte es so in der Luft. Beuge Dein Standbein so tief Du kannst Richtung Erdkruste.
Hebe nun Deinen rechten Arm auf Brusthöhe, wobei die Hand locker nach unten hängt. Lege nun Deinen linken Ellbogen auf dem rechten Handgelenk ab und forme mit Deiner Hand das Jana Mudra.
Drehe Deinen Kopf nach rechts und Blicke in die Ferne.
Diese Übung heißt der kleine tanzende Shiva. Spüre also die Leichte eines Tanzes und spüre das bedrohlich, schwere Grollen des Vulkans. Entwickle nun innere Leichte im Umfeld von Bedrohung, spüre, wie Dein freischwebendes Bein leicht zur Erde hingerichtet die Erdwärme aufnimmt und dennoch frei bleibt. Werde Dir Deine Blickes gewahr, der in die Weite der entgegengesetzten Richtung gehalten wird. Spüre nun, dass Du aus allen Richtungen über die verschiedenen Teile Deines Körpers unterschiedliche Energien in Dich aufnimmst.
Halte die Übung so lange, bis Du spürst, das die zunächst bedrohlich wirkende Realität des Schlammes nur ein Erdnahes Phänomen ist, das Dir die (tanzende) Leichte nicht raubt, wenn Du nach allen Seiten offen bleibst und zugleich im Inneren Deiner Selbst zentriert bist.
Wiederhole die Übung nun für die andere Seite.
Namaste Caty
Rumänien, Land vieler Völker, vieler Gegensätze, ursprünglich schön und abgenutzt . . .
von Bulgarien kommend, wirkt Rumänien beinahe aufgeräumt und wohlständig.
Wir wissen noch nicht, dass dieser Eindruck keineswegs auf eine homogene Realität verweist – oft liegen nur wenige Kilometer zwischen ärmlichsten Dörfern und schmuck herausgeputzten Städtchen, hochglanzpolierte SUV‘s überholen auf schlaglochbewährten Straßen mit 120km/h kleine Eselkarren . . .
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Asana Woche 7
Geist und Materie sind nun durch die Übungen der letzten beiden Wochen verbunden!
(Ich gehe davon aus, dass ihr die entsprechenden Orte gefunden – und ferner in eurer Praxis saubere Arbeit im Geiste entspannter Konzentration geleistet habt)
Wenden wir uns diese Woche nun dem Element der Verbindung an und für sich zu, dem Wasser.
Suche für diese Übung einen Springbrunnen auf dem zentralen Platz einer Ostmetropole auf.
Es ist von erheblicher Bedeutung, dass der Springbrunnen sich soweit östlich befindet, wie möglich und an einem belebten Ort gelegen ist.
Wir haben die letzten Wochen vom Zenit zu Nadir, von Nadir zu Zenit hin gearbeitet, also die vertikale Lebensrealität ausgelotet, geographisch gesprochen, haben wir unsere Energie von Süd nach Nord und umgekehrt, fließen lassen und das in der tiefen Ruhe des irdenen Daseins (Höhle) und der Weite des nach oben hin gerichteten Geistes (Vulkan in großer Höhe).
Nun befinden wir uns im Zentralelement der Verbindung, nehmen das gelernte aus den Übungen von Zenit und Nadir mit in die nachfolgende Übung auf und wenden uns der horizontalen Realität zu, der Verbindung zwischen Ost und West, Yin und Yang, und werden gleichzeitig von dem aufsteigenden Wasser in den tiefen unserer Seele daran erinnert, die Verbindung zwischen Zenit und Nadir nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Belebtheit des Ortes versetzt uns natürlicherweise in die Lage, die Lebendigkeit des Seins symbolisch gespiegelt im Wasser, mit in die Übung aufzunehmen.
Verwurzele Dein linkes Bein fest im Boden und schöpfe die Kraft aus der erübten Energie des Nadir.
Richte nun Deinen Körper in einer sauberen Horizontalen aus, strecke deine Arme verlängernd in den Osten und Deine Beine freischwebend in den Westen, spüre, wie ein Energiestrom zwischen Wollen (Westen, Yin) und Empfangen (Osten, Yang) Deinen Körper durchzieht – denke die Vergangenheit und Zukunft in der Dehnung zwischen West und Ost mit, ohne dabei die Erfahrung aus den Übungen Zenit und Nadir in Vergessenheit geraten zu lassen. Fühle in dieser freischwebenden Horizontalen, wie Du Dich als Verbindendes Element, dem Wasser gleich als Wesen des Jetzt, des So Seins herauskristallisierst. Nimm jede durch die Lebendigkeit um Dich hervorgerufene Ablenkung Deiner Konzentration zum Anlass um zu spüren, dass es sich in Wirklichkeit nicht um Ablenkung handelt, sondern um das Leben selbst. Integriere die als Störung empfundene Lebendigkeit um Dich herum als Deine So Seins Realität, werde Verbindendes Wasser und halte diese Stellung solange, bis Du im So Sein verweilst.
Wiederhole diese Übung für das rechte Bein.
Namaste, Caty.
Bulgarien, unberührte Schöne . . .
das Land nimmt uns auf, offen, ehrlich, ein aus der Zeit gefallenes Märchenland an dem die Armut nagt und der Kommunismus sein monumentales Grau hinterlassen hat, welches schnell verschwindet in den Weiten der Felder, im Duft der Rosenblüten, der Hilfsbereitschaft der Menschen . . .
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Asana Woche 6
Nachdem wir in der letzten Woche die Zusammenführung von Materie und Geist in den Höhen der Vulkanberge praktiziert haben, ist es heute von Bedeutung, nun diese Zusammenführung vom Erdkern her fortzusetzen.
Suche Dir eine in den Fels gehauhene Behausung und in dieser wiederum den höhlenartigen Raum im rückwärtigen Teil der Behausung.
Mit der Wahl diesen Ortes möchte ich euch in eurer Praxis dahingehend entgegenkommen, dass ihr durch diesen Ort während der Praxis auch gleichzeitig in die konfortable Lage versetzt werdet, der Hitze des Tages zu entgehen.
Nimm nun Kontakt auf mit dem inneren der Erde solange, bis Du die irdene Schwere steinernen Daseins vollumfänglich in Dich aufgenommen hast.
Lasse aus dieser Schwere heraus nun einen Baum erwachsen und spüre dabei die Kraft, die notwendig ist, Dich aus der Schwere emporzuheben.
Diese Kraft fließt nun bis in die gestreckten Fingerspitzen. Halte das angewinkelte Bein solange, bis Du satt auf einem Bein ruhend empfinden kannst, wie ein dünner, mit Muskeln bewährter Knochen aus der Schwere des Daseins emporwachsen kann und mit Leichtigkeit den gesamten Körper tragen kann.
5 Min. reicht für die eine Seite.
Wiederhole nun diese Übung für die andere Seite.
Namaste Caty