Sucht einen Raum aus dem basalen Stoff Wasser in gefrorener Form auf, dessen Inneres kunstvoll gestaltet ist und der euch das Gefühl vermittelt, dass Gestaltungswille auch bei Minusgraden möglich ist.
Solltet ihr beim Auffinden eines solchen Raumes Schwierigkeiten haben, so sei darauf verwiesen, dass es im Sinne der Übung ist, wenn ihr diesen Raum selbst erschafft und gestaltet.
Für die Wenigen von euch, bei denen aus welchen Gründen auch immer beide Möglichkeiten der Raumfindung fehlgeschlagen sind, möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, dass es für die nachfolgende Übung auch gestattet ist, die Übung in einer Tiefkühltruhe durchzuführen. Für diejenigen, welche die letzte Möglichkeit als Übungsraum in Betracht ziehen, möchte ich die ausdrückliche Bitte aussprechen, die Übung im Beisein einer Vertrauensperson durchzuführen, die euch im Anschluss an die Praxis den Tiefkühltruhendeckel wieder öffnet.
Für alle Raumvarianten empfehle ich einen Daunenumhang, der allerdings keine zwingende Vorraussetzung für die Übung darstellt.
Gehe in die Hocke, öffne die Arme empfangend nach oben hin, schließe die Augen. Spüre nun wie die Kälte Dich belagert und gebe Dich ihr hin.
Bemerke, wie sich die eindringende Kälte vielgestaltig in Dir ausbreitet – meditiere als Sinnbild dieser Wahrnehmung, die Vielgestaltigkeit des Raumes, der Dich umgibt. (Im Falle der Tiegkühltruhenvariante: Nimm als Sinnbild der Vielgestaltigkeit all die Dinge mit in Deine Meditation auf, die um Dich herum in der Truhe gelagert sind, lasse Dich jedoch nicht inhaltlich auf diese Dinge ein.)
Gebe Dich an die Kälte solange hin, bis die deutliche Wahrnehmung in Dir auftaucht, das der Körper ohne Dein zutun die Wärme hervorbringt, die in diesem Umfeld notwendig ist. Dein Körper bleibt stabil 37 Grad warm, wie auch zuvor, bevor Du diesen Raum betreten hast.
Meditiere nun über die Tatsache, das für alles gesorgt ist, was Du für Dein Leben brauchst und das Dein Körper ein Tempel ist, der Dich bei Kälte und Hitze gleichermaßen trägt. Danke Deinem Tempel, dass er Dir ein Zuhause schenkt.
Wiederhole diese Übung täglich, bis Du Dich im Einklang mit Deinem Körper befindest und Ihn würdigen kannst für seine Existenz.
Namaste Caty
29.984 thoughts on “Asana der Woche 12”